– Lass mich sehen, was weißt du denn über die Tiger?

– Wow, da muss ich aber nachdenken. Ich weiß nur so viel, dass es sich um große Katzen mit Streifen handelt … Mehr weiß ich aber wirklich nicht.

– Was ist denn mit deinem Tiger? Kannst du mir etwas über ihn erzählen?

– Was meinst du mit meinem Tiger? Ich habe keinen Tiger … Wenn, dann nur einen aus Plysch. Und über den kann ich dir nur sagen, dass er irgendwo in einer Kellerbox begraben ist. Nein, wirklich. Das Wenige, was ich über Tiger weiß, kommt aus Bildern und Dokus. Und vielleicht noch aus dem Zoo. Aber sag mir, was meinst du denn mit meinem Tiger?

– Wie wäre es, wenn ich dir sagen würde, dass ich meinen eigenen Tiger habe? Und dass du auch einen hast. Und dass jeder von uns seinen eigenen Tiger hat!

– Warte, warte … Du meinst doch keinen lebendigen Tiger, oder?

– Na klar meine ich es! Es tut mir leid, wenn deiner nicht mehr lebt … Ähm, so langsam merke ich, dass ich dir das mit dem Tiger mehr erklären muss.

– Oh ja, bitte. Irgendwie habe ich mich in diesem ganzen Tiger-Thema verlaufen und habe keine Ahnung, wovon du sprichst.

– Also gut, eins nach dem anderen …

Meine erste Begegnung mit der Tigerwelt fing mit einem verwirrenden Gespräch an. Seitdem habe ich über sie viele interessante Dinge gelernt. Zum Beispiel erfuhr ich, dass jeder von uns mit seinem eigenen Tiger auf die Welt kommt. Ich habe gelernt, dass er das Unbewusste darstellt. Und endlich verstand ich, wieso die Kinder auf die Frage: „Warum hast du es gemacht?“ fast immer mit „Weiß ich nicht.“ antworten. Mir wurde klar, wenn wir als Kinder Ärger machten, war unser Tiger da. Und diesen Tiger können wir bändigen.

Den eigenen Tiger zu zähmen ist für die Kinder überhaupt nicht leicht. Auch für uns Erwachsene ist es manchmal richtig hart. Ich kenne es allzu gut. Schließlich entdeckte ich erst als Erwachsene meinen Tiger wieder und fing an, ihn zu zähmen. Seit meiner Kindheit wurde er in einem Käfig eingesperrt. Sie können sich vorstellen was passiert ist, als ich die Tür nach so vielen Jahren geöffnet habe. Mein Tiger hat mich völlig überwältigt …

Es hat auch Spaß gemacht. Oft hat er mich aber sehr geärgert. Das ganze Jahr habe ich mich darin geübt, ihn zu zähmen. Jetzt denke ich, wir sind ein gutes Team. Ich habe ihm beigebracht, sich zu konzentrieren. Und er kommt immer auf seine Kosten – Spaß, Entspannung, Freunde, Spiele … Faulenzen sowie Entspannen.

Die Tiger können richtig anstrengend sein. Denn sie können nicht brav sitzen und sich konzentrieren. Dass müssen wir mit ihnen üben. Wild, traurig, verrückt, zerstreut… sie alle brauchen unsere Unterstützung. Und so entschied ich mich, die Welt über sie aufzuklären.

Die Tigerwelt ist großartig. Dank ihr kehrt Verspieltheit, Verständnis und Toleranz gegenüber unserer Einzigartigkeit in die Welt zurück. Die Vision, dass wir dank der Tigerwelt mehr Freude mit der ganzen Welt teilen können bewegt mich. Die Tigerwelt gibt uns die Kraft, die Welt zum Besseren zu verändern.