Nur ein Spiel?
Heute habe ich mit einem Jungen gearbeitet, der gelegentlich im Spiel vorgibt, sich selbst zu verletzen. Zum Beispiel tut er so, als würde er sich den Kopf abschießen und auf den Boden fallen. Der oft harte Absturz auf den Boden wird von seinem Gelächter begleitet.
Ist es nur ein unschuldiges Spiel, oder könnte mehr dahinterstecken?
Mit bloßem Auge nachzuvollziehen, was Kinder mit ihren Aktivitäten wirklich ausdrucken wollen, ist sehr schwer. Ich rate ich davon ab, diese kindlichen Spiele selber zu interpretieren, da wir die Realität sehr wahrscheinlich mit unserer eigenen Haltung einfärben würden.
Die wahren Antworten kann uns die Kops Methode zeigen.
Und so war es auch im Fall dieses Jungen. Auf seiner Lebenskarte zeigten sich selbstzerstörerische Neigungen. Diese Neigungen hingen hauptsächlich mit aufgestautem Ärger und seiner Richtung gegen sich selbst zusammen.
Weiterhin stellten wir fest, dass dieser Ärger hauptsächlich aufgrund eigener einschränkender Lebensansichten entsteht. Diese Ansichten wiederum entstanden als Folge familiärer Übertragungen, der Kommunikation in der Familie und eigener Bewertungen der Situationen in der Vergangenheit.
Es wurde sichtbar, wie die Frustration aus scheinbar ausweglosen Situationen den Jungen innerlich zerreißt.
Häufige Anzeichen dieses inneren Drucks sind folglich Wutausbrüche aber auch psychosomatische Reaktionen, wie starke Bauchschmerzen.
Die Kops Methode hat uns Zusammenhänge gezeigt, die deutlich belegen, dass das Spiel, sich selbst zu verletzen, in den Mustern, dem Denken und den Ansichten des Jungen verwurzelt ist.
Sein Spiel war also ein klarer Indikator für etwas viel Größeres und Ernsthafteres, das wir glücklicherweise entschlüsseln konnten.
Wir sollten das kindliche Spiel also nicht unterschätzen, aber auch keine eigenen Haltungen und Interpretationen hineinlegen. Denn die Wahrheit ist in der Regel viel komplexer, als sie scheint.
Diese Wahrheit können wir nur gemeinsam mit dem Kind entdecken. Denn nur das Kind selbst trägt die Antworten in sich. Der Weg zu ihnen eröffnet uns die Kops Methode.