Im Rahmen meiner therapeutischen Arbeit brach heute eine gemeine Rivalität zwischen Geschwistern aus.

Sie kennen es vielleicht: Der Versuch, besser als der andere zu sein, kann in Ausgrenzung, Auslachen, Traurigkeit oder Versagensgefühle übergehen.

Wo ist die Grenze zwischen gesunder Geschwisterrivalität und zerstörerischem Konkurrenzkampf, der die Geschwisterbeziehungen zerstört?

Gesunde Rivalität ist motivierend, spielerisch. Sie ist für Kinder sehr natürlich und gibt ihnen den Raum dafür, ihre Kräfte zu messen, Neues zu entdecken, zu lernen.

In den meisten Fällen ist die Geschwisterrivalität jedoch durch Gefühle der Ablehnung und des geringen Selbstwertgefühls geprägt. Gewinnen und somit besser als der andere zu sein, mildert zumindest für einen Moment das eigene Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Insbesondere Kinder mit einem anderen Kommunikationstyp als ihre Eltern fühlen sich oft nicht akzeptiert. Sie haben den Eindruck, dass ihre Eltern ihre Geschwistern mehr verstehen als sie. Dieses ursprüngliche Gefühl, von den Eltern nicht angenommen zu werden, wird gespeichert und verletzt die Geschwisterbeziehungen bis ins Erwachsenenalter hinein.

Es ist wichtig, dass Eltern erkennen, was sich hinter Geschwisterrivalität verbirgt.

In der Praxis sehe ich oft, dass sich die Beziehungen zwischen Geschwistern deutlich verbessern, wenn Eltern die Kommunikationstypen ihrer Kinder kennen und auf sie bewusst auf sie eingehen.